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Hauptschule Husen
Katholische Hauptschule der Stadt Dortmund

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Unsere Studienfahrt der Klasse 10.3 (2004/05) nach Leipzig 05.04. - 08.04.2005
Ausstellung "Dialog im Dunkeln"


Ich heiße Annabelle und bin Schülerin der Klasse 10.3. Im April stand für uns eine Studienfahrt auf dem Programm. Ich war also mit meiner Klasse, Frau Mierzwa unserer Klassenlehrerin, Frau Kappelhoff als Begleitung und unserem „Guide“ Silke, in Leipzig. Wir hatten viele Veranstaltungen in dieser Woche und einen „Programmpunkt“ möchte ich besonders gerne vorstellen: „Dialog im Dunkeln“!

Als erstes kamen wir in eine große Halle. Wir konnten unsere Jacken bei einer Garderobe abgeben und mussten einige Minuten auf unseren Guide, der blind war, warten. Wir wurden noch von einem Sehenden aufgeklärt, wie wir mit einem Blindenstock umgehen müssen. Dann kam Jeanette, unser Guide, und führte uns in einen dunklen Raum. Dort war es so dunkel, wie ich es noch nie vorher erlebt hatte. Es gab nirgendwo auch nur den Schimmer von Helligkeit. Keine Sterne, kein Mond - alles nur SCHWARZ. Jeanette war an diese Umgebung gewöhnt. Sie kannte sich dort aus. Obwohl sie blind war, bewegte sie sich sicher und ohne Angst. Wir dagegen wären ohne sie völlig hilflos gewesen.

Wir wussten nicht, wie wir uns orientieren sollten. Mit ihrer Stimme, mit geduldigen und freundlichen Worten, führte sie uns  und ließ uns diese dunkle Welt erleben. Wir haben praktisch die Rollen getauscht, so dass wir die Blinden waren und sie die Sehende war. Wir gingen „blind“ mit unserem Führstock durch einen nachgestellten Park, dann in den Zoo. In einem nachgestellten Supermarkt versuchten wir, die Früchte an ihrem Duft zuerkennen. Wir überquerten eine stark befahrende Straße (natürlich nicht in Wirklichkeit), indem wir lernten unseren Ohren zu vertrauen. Wir konnten hören, wann die Ampel rot war, weil dann alle Autos stehen bleiben. Zum Schluss wurden wir in eine Bar geführt. Dort durften wir uns etwas zum Naschen oder Trinken bestellen und bezahlen (blind natürlich). Wir setzten uns mit unserer Bestellung auf eine Eckbank mit Tisch, wo wir uns in Ruhe mit unserem Guide unterhielten. Wir konnten Fragen stellen und bekamen diese natürlich auch beantwortet. Wir erfuhren, dass Jeanette seit ihrer Geburt blind war. Sie erzählte uns, wie sie es schafft so halbwegs  in dieser Welt klar zu kommen. Und plötzlich konnten wir sie so gut verstehen. Ganz am Schluss der Führung kamen wir natürlich wieder ans Licht und mussten unsere Erlebnisse erst einmal untereinander besprechen.

Wir haben an diesem Ort viel gelernt. Wir wissen zum Beispiel jetzt, dass ein Blinder sich durch sein Leben tasten und fühlen muss. Blinde müssen gut hören können. Ein Blinder muss sogar viel Vertrauen in andere Menschen setzen, wenn er Hilfe braucht. Denn ganz ohne Hilfe kann er in „unserer“ hellen Welt nicht klar kommen. Egal, wie gut er hört, riecht und fühlt. Ich denke, dass wir jetzt anders reagieren, wenn wir blinden Menschen begegnen.

Annabelle Deutmann

Ansprechpartnerin: Claudia Mierzwa  hshusendo_ @ _gmx.net
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