Unser Ausflug nach Essen
Wir fuhren nach Essen von Dortmund-Kurl
mit dem RE 1 über Dortmund-Scharnhorst, Dortmund-Hauptbahnhof, Bochum-Hauptbahnhof,
Wattenscheid bis Essen-Hauptbahnhof.
Dort stiegen wir in die S6.
Mit dieser Linie fuhren wir über E-Süd, E-Stadtwald, bis E-Hügel.
Un_1/vorstellbar, diese Station: Herr Krupp ließ hier tatsächlich
eine S-Bahn-Station bauen, nur für seine ungefähr 300 Angestellten,
die für ihn in seiner Villa und im Park gearbeitet haben. Ein riesiges
Eisentor führte direkt in den Park. Heute ist das Tor geschlossen
und wir mussten den weiteren Weg durch die Unterführung benutzen.
Nach unserem Besuch in der
Villa Hügel fuhren wir zurück zum Essener Hauptbahnhof. Dort
ging es mit der U-Bahn 107 zur Zeche Zollverein über Porscheplatz,
Am Freistein, Herzogsraße, Krankenhaus Stoppelberg, Nicolausstraße,
Kapitelwiese und dann Zollverein.
Mit der 107 fuhren wir zurück
bis Porscheplatz und dort mit der 109 bis Berliner Platz über Rheinischer
Platz. Hier besuchten wir das Kolosseum und die Vorstellung des Musicals
„Elisabeth“.
Um 21.29 Uhr fuhren wir müde
nach so einem ereignisreichen Tag mit der U11 zurück bis Essen-Hauptbahnhof
und von dort mit dem RE1 nach Hause.
Tobias |
|
|
Die Villa Hügel
Vorher wussten wir: In der
Villa Hügel wohnte die Familie Krupp. Alfred Krupp ist durch Stahlproduktion
reich geworden, als zu Beginn des 19. Jahrhunderts Napoleon die Kontinentalsperre
für England verhängt hat.
Und dann das!
Es begann schon mit der S-Bahn-Station:
Die hat Herr Krupp extra für seine Angestellten, die in seiner Villa
gearbeitet haben, bauen lassen.
Und dann der Park. Der Park
ist 27 Hektar groß. Er ist eingezäunt, damit kein Unbefugter
eindringen kann. Im Park gibt es sehr große und alte Bäume.
Alfred Krupp wollte einen Park um seine Villa. Er wollte den Park aber
nicht wachsen sehen, sondern der sollte schon richtig alt aussehen. Wie
hat er das geschafft? Er ließ große, alte Bäume ausgraben
und in seinem Park einpflanzen. Für den Transport mussten seine Arbeiter
ihm ein Spezialfahrzeug bauen. Wie kann ein Mann nur so reich und mächtig
sein! Auf einer Wiese im Park steht eine Pferdestatue. Von ihr aus kann
man die Villa am besten sehen, da hier eine weite Schneise ist.
Als die Villa gebaut wurde,
bestand sie nur aus Stein und Stahl, weil Alfred Krupp, der Erbauer, Angst
vor Feuer hatte. Die Villa ist 8100 m² groß und hat 267 Räume.
Gebaut wurde sie zwischen 1870 und 1880. Der Konzertsaal ist so groß
wie eine kleine Kirche (384 Sitze). Für die Stadt Essen ist dieser
ganze riesige Bau ein Einfamilienhaus mit Garten. So ein Häuschen
würde uns auch gefallen. Aber für nur eine Familie?
Im ganzen Haus hängen
Bilder der Familie Krupp.
Alfred Krupp + Berta Krupp
Friedrich Alfred Krupp
+ Margarete
Berta - Barbara
Berta + Gustav
Krupp von Bohlen und Halbach
8 Kinder
Marc und Patrick |
Zollverein Touristik
Die Zollverein Touristik gibt
es seit eineinhalb Jahren. Nachdem 1986 die Zeche Zollverein und darauf
im Jahre 1993 auch die Kokerei geschlossen wurde, haben sich die Bürger
vor eineinhalb Jahren Gedanken gemacht, wie es mit der Zechen-Kultur weiter
gehen sollte. Heute ist Zollverein ein Unternehmen, das Veranstaltungen
und Übernachtungsmöglichkeit mit dem Namen: „bed and breakfast“
organisiert. Barbara Lange ist eine von 20 Vermieterinnen und Vermietern
in der Nähe von Zollverein. Das Haus, in dem sie wohnt, ist 1897 gebaut
worden. Damals lebten viele Menschen auf kleinem Raum. Die Beiden Zimmer
unterm Dach wurden an „Kostgänger“ vermietet, Bergleute, die keine
Familie hatten und so preiswert wohnen konnten. Nach der Zechenschließung
ist Frau Lange mit ihrer Familie im Ruhrgebiet geblieben. Nachdem ihre
Kinder aus dem Haus waren, hat sie sich überlegt, dass sie die Zimmer
unterm Dach doch für Gäste im Ruhrgebiet vermieten kann. Bei
einem Treffen auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Zollverein erzählte
sie uns von ihren Gästen und dass ihre ersten Gäste im Jahre
1999 zwei Studenten waren. Es hat sogar ein Ehepaar aus Australien bei
ihr übernachtet. Die Übernachtung kostet 24 € pro Person.
Das erste Zimmer hat 12-13m², direkt dahinter ist ein zweites
Zimmer, sodass drei bis vier Personen übernachten können.. Es
gibt auch ein eigenes Bad und einen Kühlschrank. Frau Lange hat ein
Gästebuch, in das alle ihre Gäste schreiben können. Frau
Lange erzählte uns mit Begeisterung von ihrer neuen Arbeit. Wir glauben,
die Gäste können sich bei ihr wohl fühlen.
Christian |
|
|
Auf Zollverein
hat uns Frau Barbara Lange erzählt, wie es früher
bei den Bergarbeitern zu Hause aussah. Die reicheren Familien hatten große
Häuser mit geschütztem Spielraum für Kinder, aber auch Gartenanlagen
mit hellen sonnigen Räumen. Sie hatten eine Spülküche und
daneben eine eingebaute Speisekammer oder einen Speiseschrank . Die
ärmeren Familien dagegen hatten nicht so viel
Platz. Sie hatten oft nur ein Waschbecken für die ganze Familie oder
sie haben sich ein Waschbecken mit anderen Familien geteilt. Das
Klo war ein einfaches “Plumsklo”, das in einem kleinen Häuschen
im Hof stand . Später gab es eine richtige Toilette mit Spülung,
“wie wir es auch heute noch benutzen.”, auch nicht mehr im Hof, sondern
im Keller. Fast jeder Raum hatte einen Kohleofen, da die Bergmänner
billig Kohle bekamen und auch teilweise immer noch bekommen. Die
oberen Zimmer, in denen die “Kostgänger” schliefen, waren
(sind) 12- 13 m² groß.
Sandra |
Das Colosseum
Das Colosseum, das früher
eine Industriehalle der Firma Krupp war, hat heute zwar eine ganz andere
Funktion, es ist aber immer noch zu erkennen, was es früher mal war.
Die alten Stahlträger sind immer noch zu sehen. Heute ist hier eine
große Musicalhalle, wo „Elisabeth“ aufgeführt wird.
In dem Stück wird das
Leben von Elisabeth, Kaiserin von Österreich, erzählt. Ihr Leben
war gar nicht so schön, wie in den Sissi-Filmen dargestellt ist. Sie
wurde von ihrer Schwiegermuter bevormundet. Elisabeth durfte nicht einmal
ihre eigenen Kinder erziehen. Ein Schock war auch für Elisabeth, dass
ihr Sohn Rudolf sich erschoss. Das Ganze wird in der Sicht des Todes erzählt.
Das Attentat auf Elisabeth war am Genfer See.
In dem Kostümraum hingen
der Unterrock vom Sternenkleid, dem großartigsten der zwanzig Kleider
der Elisabeth, Anzugjacken und andere Kostüme, die für die Schauspieler
maßgeschneidert sind. Der Unterrock stand vor allem den Jungen unserer
Klasse sehr gut. Wir haben festgestellt, dass die Männerjacken sehr
steif sind. Da muss ja jeder Mann ganz gerade gehen.
In der Maske ist ein ganzes
Regal voller Perücken, die vor jeder Vorstellung wieder gekämmt
werden müssen. Je nach Zeit, in der gerade das Stück spielt,
wechseln die Schauspieler nicht nur die Kleidung, sondern auch die Perücken.
Ist ja logisch: Es wird fast das ganze Leben der Elisabeth gespielt. |
Die Schauspieler sind internatonal
und spielen bis zu zehn Rollen. Die Rolle Elisabeth ist eine Dreibesetzung,
also eine Erstbesetzung, eine zweite Erstbesetzung und eine Zweitbesetzung.
In dem Stück hat Elisabeth zwanzig Kostümwechsel.
Vor der Vorstellung waren
wir bei dem technischen Check für das Stück. Die Bühne ist
720 m² groß, davon sind 320 m² Hauptbühne. Die Requisiten
wirken bei der Vorbereitung langweilig, so lange nicht das Licht mit eingesetzt
ist. Die Beleuchtung muss vor jeder Vorstellung neu eingestellt werden.
Die Lichtanlage hat 337.000 Watt. Beim Sound-Check wird getestet, ob auch
alles richtig eingestellt ist.
Zu dem Stück passten
die Kostüme. Die Schminke und die Perücken sahen auch super aus,
ganz anders als wir sie von der Anprobe in Erinnerung hatten. Bei der Vorführung
wirkten die Requisiten mit dem richtigen Hintergrund großartig. Die
Sound- und Lichteffekte waren beeindruckend. Wir haben das Stück mit
Begeisterung gesehen.
Einen ganz herzlichen Dank
an Manuela Wolf, die uns durch das Colosseum geführt hat und danke,
dass wir die Vorstellung sehen konnten.
Sonja Wohlgemuth
Fotos auf dieser Seite:
Philipp und Jan-Erik
|
_
|
_
|