Die Fahrt
Schon wieder ging es in den
Westen, nach Bochum, nördlich der Ruhr. In Bochum am Bahnhof angekommen,
haben wir uns ein paar Skulpturen angesehen, die Bochums Geschichte zeigen.
Dann ging es mit der Bahn Richtung Bergbaumuseum. Nach dem Aufenthalt im
Bergbaumuseum machten wir uns auf den Weg Richtung Starlight Express. Nach
dem Aufenthalt im Starlight Express ging es wieder Richtung Bahnhof
und dann nach Hause.
Sonja |
Alte Glocke aus Gusseisen
vor dem Rathaus
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Der Stadtrundgang
Auch in Bochum konnten wir
sehen, dass die Stadt mit Kohle und Stahl zu tun hatte. Schon vor dem Bahnhof
entdeckten wir ein Kunstwerk aus riesigen Stahlplatten, Brammen genannt,
wie sie für die Produktion von Stahlblechen gebraucht werden. Die
Platten lehnen aneinander. Sie sind schon lange total verrostet. Manche
Bochumer benutzen die Skulptur leider als öffentliche Toilette und
Abfalleimer.
„Die Entfaltung der Stadt“
ist eine weitere Stahl-Skulptur, die in der Stadtmitte von Bochum steht.
Sie ist in einer Art Kurve gebaut. Am Anfang ist nur zusammengepresste
Erde zu sehen, weiter oben sieht man die Anfänge des Bergbaus. Diese
Skulptur ist ein neues Kunstwerk, das die Geschichte der Stadt Bochum darstellt,
vor allem die Geschichte der Industrie und was heute für die Stadt
wichtig ist, also ein Zeichen für den Strukturwandel.
Bochum hat den Strukturwandel
mit dem Opelwerk und der Ruhruniversität ziemlich früh geschafft
und dadurch gute Arbeitsplätze geschaffen. |
Die drei Brammen -Skulptur
aus Stahl -
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Das Bergbaumuseum Bochum
Kein anderes Museum stellt
so viel aus und gibt so viele Informationen zum Thema „Bergbau“. Hier konnten
wir nicht nur nach Untertage fahren, sondern haben in einigen der 20 riesigen
Hallen viel Neues über den Bergbau, wie er früher und heute war,
erfahren. |
Förderturm der ehemaligen
Zeche "Germania" aus Dortmund
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Untertage
Wir fuhren mit dem Fahrstuhl
ins nach gebaute Bergwerk des Bergbaumuseums. Der Aufzug fuhr „nur”
acht Meter pro Sekunde, in echten Bergwerken rast er viel schneller, fällt
praktisch in die Tiefe. So eine Grubenfahrt führt „Untertage”. Wir
sahen eine Streckenvortriebsmaschine, die kann 3 m weit in die Wand bohren.
Die Maschine wiegt 5 t und wenn man sie herunter bringen wollte, musste
man sie in Einzelstücke zerlegen und Untertage wieder aufbauen.
Um die nächste Ecke waren
zwei Presslufthammer, die wir selber betätigen konnten. Das ging ganz
schön in die Arme! Auf unserem Weg durch die Stollen kamen wir an
einem nachgebildeten Pferd mit Namen Tobias vorbei.
Vor 150 Jahren gab es noch
mindestens 10000 Pferde in Deutschland Untertage. Das letzte Pferd, das
Untertage gearbeitet hat, hieß Tobias. Die Stollen waren zu Beginn
des Bergbaus nur mit Holzstempeln abgestützt und mit Holz ausgekleidet.
Später wurden sie auch mit Stahlstempeln abgestützt und mit Beton
ausgekleidet. Wenn Untertage ein Unfall passierte und Bergleute verschüttet
waren, wurden so genannte Torpedos zu der Unfallstelle hinab gelassen.
Dort wurden die Verwundeten hinein gelegt und dann langsam durch ein Loch,
das vorher gebohrt wurde, nach Übertage gezogen. Die Torpedos waren
ganz schön eng, es ist erstaunlich, dass darin überhaupt erwachsene
Männer Platz hatten.
Tobias, Marc, Chris, Sebastian |
Hydraulikstempel im Untertageabbau
Bohrmaschine für den
Stollenvortrieb
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Arbeitssicherheit
/ Krankheiten
Über dieses Thema kann
man sehr viel finden. Eins der vielen interessanten Dinge sind die Krankheiten,
die früher auftraten: Silikose, Lärmschwerhörigkeit, Meniskusschäden
und Tuberkulose. Diese Krankheiten traten durch die schlechten Arbeitsbedingungen
auf, durch den vielen Staub, den Lärm und die gebückte Arbeitshaltung.
Aber auch die Statuen waren sehr spannend. Diese Statuen sind Andenken
an die Menschen, die früher an einer der vielen Krankheiten gestorben
sind. Aber die Anzüge fanden wir am besten. Mit solchen Sachen ist
man früher unter die Erde gegangen um die Verletzten bergen. Zu einem
Anzug gehört ein schwarzer Helm, ein gelber Anzug, Stiefel, Gürtel
und Taschenlampe. Wir empfehlen einen Besuch des Bergbaumuseums in Bochum.
Natascha und Sonja
"Torpedo" - Rettungsgerät
bei Grubenunglücken
Dennis wird gerettet!
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Feuersteinbergbau
Das besondere am Feuerstein
ist, dass mit ihm Feuer erzeugt werden kann. Er ist spröde, bricht
leicht und ist hart. Der Name Feuerstein kommt von „Feuer erzeugen“. Aus
Feuerstein und Pyrit (= Schwefelkies) wird Flintstein hergestellt.
Das wird für Flinten gebraucht. Die Feuersteine wurden für Werkzeuge
und Waffen verwendet, z.B. für Messer, Dolche, Äxte, Keile, Pfeilspitzen.
Feuersteine werden für Straßenbelag gebraucht, als Grundlage
für die Trassen.
Sandra und Roksana
David am Presslufthammer
Lagerstätten und Rohstoffe
Wir sahen auf einer Schautafel
wie viele Tonnen Steinkohle die USA, UDSSR, China Polen, Großbritannien
und Deutschland fördern. Am meisten von diesen Ländern fördert
die USA mit 554,2 Tonnen Steinkohle und am wenigsten fördert Deutschland
mit 94,9 Tonnen Steinkohle. Wir konnten auch sechs verschiedene Rohstoffe
finden, die überall in der Halle an den Wänden hingen. Sie heißen:
Eisenerz und Kupfererz, Steinkohle und Braunkohle, Kalisalz und Steinsalz,
Uran und Blei-Zink-Erz.
Sebastian und Max |
Gewinnung von
Braunkohle
Wir fanden heraus, wo in Deutschland
Braunkohle gefördert wird. Auf einer Tafel stand, dass die meiste
Braunkohle in NRW im Tagebau gefördert wird.
Außerdem bekamen wir
heraus, wie Braunkohle gefördert wird: Sie wird mit riesigen Schaufelbaggern
aus der Erde geschaufelt.
Auf einem Schild haben wir
gelesen, wofür die Braunkohle verwendet wird: sie wird zu 85% zur
Energiegewinnung gebraucht und zu 15% geht sie in die Braunkohle-Veredelungsbetriebe.
Dort werden Briketts und Grillkohle hergestellt.
Tobias und Mirco |
Rohstoffverarbeitung
Schon immer gab es Werkzeuge
zur Zerkleinerung von Gestein. Es gibt im Bergbaumuseum Werkzeuge aus vielen
Epochen. Es gibt z.B. aus dem Altertum den Steinschläger, aus dem
19. Jahrhundert den Kreiselbrecher, aus dem 20. Jahrhundert die Hammermühle.
Diese Geräte zerkleinern Gestein für Schotter und Straßenteer.
Philipp, Dennis |
Vermessung
Obwohl die Halle unter dem
Thema „Vermessung“ steht, ist das Hauptthema „Gastarbeiter“. William Thomas
Murany kam aus Dublin, das liegt in Irland, nach Deutschland. Er kaufte
sich 1854 zwei Rechte an einem Kohlefeld in Gelsenkirchen.1887 gründete
er die Zeche Shamrock und 1879 die Zeche Hibenia ½. In Deutschland
gab es so viel Arbeit, dass die Menschen, die hier lebten, sie nicht schaffen
konnten. Deshalb wurden Arbeitsplätze aus dem Ausland geholt. Die
„Gastarbeiter“ kamen aus verschiedenen Ländern, zum Beispiel aus der
Türkei und Griechenland. Der Ein Millionste Gastarbeiter bekam ein
Moped geschenkt, so froh waren die Menschen damals über die Hilfe
von außen.
Sinja und Sonja |
Seilscheibe auf dem Förderturm
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Frauen im Bergbau
In Halle 14 wird über
Frauen, die in Deutschland, Österreich, Belgien, Frankreich, Großbritannien
und Japan im Bergbau arbeiteten berichtet. Seit vielen Jahren arbeiten
ja in Deutschland keine Frauen mehr Untertage, früher war das aber
noch normal.
Die Kleidung der Frauen war
sehr unterschiedlich.
Deutschland und Österreich:
Die Frauen trugen Röcke, darüber Schürzen, eine Art Bluse,
Kopftücher und festes Schuhwerk.
Belgien, Frankreich und Großbritannien:
Die Frauen trugen eine Art Kleid, dazu so genannte Hauben und festes Schuhwerk.
Japan: In diesem Land trugen
die Frauen „nur“ einen Lendenschurz, ein Kopftuch und Sandalen.
Bei der Hitze Untertage, die
durch die größere Nähe zum glühenden Erdkern entsteht,
ist es verständlich, dass die Menschen wenig Kleidung tragen. Aber
festes Schuhwerk ist auf jeden Fall wegen der Unfallgefahr wichtig.
Christian
Die heilige Barbara
Die heilige Barbara ist die
Schutzpatronin der Bergleute. Sie wurde laut Legende von ihrem Vater im
Turm eingesperrt. Deshalb stellen die Künstler sie oft mit einem Turm
dar, der neben ihr steht, aber auch mit einer Krone auf dem Kopf, einer
Schriftrolle, einem Palmenzweig oder einem Schwert in der Hand. Die heilige
Barbara war aber nicht immer die Schutzpatronin der Bergleute. Also, wie
wurde sie zur Schutzpatronin? Ursprünglich war die heilige Barbara
Beschützerin bei Unwetter und Blitzschlag. Doch als in 16. Jahrhundert
das Sprengpulver auch Untertage eingesetzt wurde und damit auch Blitz und
Donner Untertage kamen, entwickelte sich die heilige Barbara zur Schutzpatronin
der Bergleute.
Sebastian |
Abtransport der Kohle
mit der Bahn
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Bergbau: Kunst
und Kultur
Bergleute haben aus verschiedenen
Materialien Kunstwerke geschaffen, die viel mit Religion zu tun haben.
Die Materialien, die überwiegend aus Silber, Eisen, Stein, Holz und
Stahl waren, wurde mit vielen verschiedenen Mustern und Formen gestaltet,
die auch viel mit Krieg und Gewalt zu tun hatten. Auf vielen Holzbrettern
wurde der Krieg gezeigt, auch Waffen aus Edelstahl und Eisen. Die Waffen,
die aus Edelstahl meist von ausgebildeten Bergleuten und Schmieden
hergestellt wurden, waren nur für besondere Leute, z.B. Offiziere
und Heerführer, gemacht. Der berühmte Maler Constantin, der viele
Bergleute auf die Fahrt im Dunklen begleitete, sprach von einer Kultur
im Bergbau. Er malte die Bergleute so, wie sie waren, auch Frauen, die
im Ausland in den Minen arbeiteten. Statuen, die heute noch an den Bergbau
erinnern, zeigen die mühevolle Arbeit auch von dem letzten Pferd unter
der Erde.
Sandra und Stefanie |
Tobias - das Grubenpferd
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Fotos auf dieser Seite:
Christian und Sebastian
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Der Starlight-Express
Im Musical Starlight-Express,
das schon seit 15 Jahren in Bochum gespielt wird, waren schon über
9 Millionen Besucher. Deswegen steht es im Guiness-Buch der Rekorde. Auch
wenn es nicht so wirkt, gibt es ungefähr 2560 Sitzplätze. Die
Vorstellung war 10 Jahre lang fast immer ausgebucht. Die Musikanlage hat
40000 Watt und es gibt 60 Boxen. Die 600 Scheinwerfer haben zusammen 6000
Watt und es gibt auch 12 Laser. Wir konnten es kaum glauben, aber für
uns wurde extra eine Licht-Show gemacht, es war super! Dass mit Licht so
viele Bilder entstehen können, hätten wir uns vorher nicht _1/vorstellen
können.
Die Bühne und die Bahnen
durch das Publikum, auf den die Rollschuhläufer des dargestellten
Zuges rasen, sind aus Holz. Die Brücke und die Tore auf der Bühne
werden hydraulisch betrieben. Die Erste und zweite Ebene werden durch die
Brücke verbunden. Die Brücke wiegt 2 Tonnen. Die Kulisse im Starlight-Express
ist so aufwändig, dass sie nicht abgebaut und nichts anderes aufgeführt
wird. Für die Rennen, die durch das Publikum gehen, werden durchsichtige
Plastikwände ausgefahren, die die Zuschauer schützen sollen.
Die Kostüme wiegen bis zu 20 kg. Sie sind zum Teil aus Plastik gegossen.
Wie kann man damit nur einen Stund machen? Die Rollschuhe haben nicht normale
Rollen wie unsere für die Straße. In dem Stück fahren 24
Leute mit. Die Musik in dem Stück ist live, ein Orchester spielt im
Keller.
Sonja |